Evolution im Maschinenbau
Mit dem neuen Dreh- und Fräszentrum ARION G unterstreicht der spanische Hersteller ZAYER konsequent seinen Anspruch auf die Vorreiterrolle in Sachen digitaler Vernetzung. Die im Juni 2018 erstmalig der Öffentlichkeit präsentierte ARION G ermöglicht die Durchführung komplexer Dreh- und Fräsarbeiten auf einer Maschine und setzt neue Maßstäbe hinsichtlich Vielseitigkeit, Flexibilität und Ergonomie. Die ARION G wurde im Rahmen der BIEHM 2018 mit dem >>Design and Innovation Award<< ausgezeichnet.
Dass sich das spanische Unternehmen bei der Namensfindung für seine Maschinen gerne durch die griechische Mythologie inspirieren lässt, ist für Kenner des Maschinenbauers aus Vitoria-Gasteiz kein Geheimnis. In der Sagenwelt des antiken Griechenlands ist Arion ein überaus schnelles Wunderpferd – und ebenso schnell und dynamisch zeigt sich die ARION G im Einsatz.
Die Technik
Die ARION G ist im Standard mit dem patentierten ZAYER 45°-Universalfräskopf ausgerüstet. Der Fräskopf lässt sich sowohl im Positionierbetrieb als auch zum Simultanfräsen mit kontinuierlich drehenden Achsen einsetzen. Eine Motorspindel im Fräskopf erlaubt 15.000 min-1. Bei einer Antriebsleistung von 42 kW ist ein maximales Drehmoment von 200 Nm abrufbar. Natürlich stehen alternativ auch mechanisch angetriebene Fräsköpfe mit möglichen Drehzahlen bis 6.000 min-1 zur Verfügung. Hier sei insbesondere auf den ebenfalls patentierten 30°-Universalfräskopf hingewiesen, der die Möglichkeit für Hinterschnitt-Fräsarbeiten im negativen Winkel vom Frässchieber aus gesehen ermöglicht. Und nicht nur in Sachen Fräsköpfe lässt sich die ARION G komplett auf die Anforderungen der Anwender hin anpassen. Wie auch schon beim Vorgängermodell, der ARION, stehen vielfältige Optionsmöglichkeiten zur Verfügung, die aus der ARION G eine überaus individuelle Produktionslösung machen.
Für die Durchführung von Dreh- und Fräsarbeiten verfügt die ARION G über einen Drehtisch mit einem Durchmesser von 2.000 mm. Der Drehtisch wird von einem leistungsstarken Torque-Motor angetrieben, der ein maximales Drehmoment von 20.800 Nm realisiert. Das starke Drehmoment ermöglicht es dem Anwender, auf der ARION G Werkstücke bis zu 20 Tonnen Gewicht zu bearbeiten.
Bewährte Technologien neu definiert
Während der Entwicklungsphase der ARION G hat ZAYER konsequent alle bisherigen Vorgehensweisen hinsichtlich Technik, Grundaufbau und Ergonomie in Frage gestellt. Das Ziel der Entwicklungs-Ingenieure war dabei klar vorgegeben: Alle Stärken der bisherigen Modelle optimieren, dabei den Fokus auf Nachhaltigkeit legen und ein einfaches, intuitives Handling der Maschine ermöglichen.
Das Ergebnis der Forschungs- und Entwicklungszeit: Die ARION G ist eine hochsteife, gleichzeitig aber auch überaus dynamische Fertigungslösung, die sich leicht bedienen und ebenso einfach warten lässt. Durch die neu definierte Struktur des Grundaufbaus werden Eigenschwingungen ausgeschaltet, was den Einsatz von zusätzlichen, komplexen Schwingungsdämpfungssystemen überflüssig macht. Sensoren in den Linearantrieben passen die Dynamik der Maschine automatisch an die Bearbeitungsvorgänge an. Beschleunigungen bis zu 4m/s2 und abrupte Richtungswechsel sind durch das selektive Anpassen jeder Achse abhängig von der Arbeitslast jederzeit möglich. Optimierungen hinsichtlich der Dynamik (Geschwindigkeit, Genauigkeit oder Leistung) sind zusätzlich noch durch spezielle Zyklen vom Bediener durchführbar.
Vernetzung zwischen Maschine, Werkstück und Anwender
Mit HORUS hat Zayer bereits 2017 ein Cloud-basiertes, digitales System eingeführt, was dem Anwender die volle Kontrolle über seinen Maschinenpark ermöglicht. Selbstverständlich ist auch die ARION G auf den Einsatz von HORUS optimiert. Neben Funktionen wie der Analyse von generierten Maschinendaten zur Überwachung des Energieverbrauchs oder zur Erstellung von Statistiken zur Produktivitätsoptimierung erlaubt die ARION G erstmalig die Verwendung eines „digitalen Zwillings“. Durch Big Data Technologie vergleicht die ARION G kontinuierlich Ihren Ist-Zustand mit den in der Cloud hinterlegten, theoretischen Optimal-Daten und kann so auftretende Probleme, wie Verschleiß oder Defekte, bereits dann erkennen und melden, wenn diese für den Anwender noch unsichtbar sind.
Optimierte Ergonomie
Die ARION G ist für eine möglichst anwenderfreundliche Bedienung hin optimiert. Große Schiebetüren und ein automatisch öffnendes und schließendes Dach sowie der Einsatz transparenter Paneele in der Verkleidung gewährleisten eine gute Einsicht in den Arbeitsraum. Optional lässt sich die Maschine zusätzlich noch mit hochauflösenden Videokameras ausrüsten. Das Bedienfeld der ARION G ist sowohl in der Höhe als auch in der Neigung verstellbar und bietet durch das große, entspiegelte Touch-Display eine intuitive Bedienung der Maschine. Die neuen, interaktiven Handbücher der ARION G lassen sich direkt auf dem Display der Steuerung abrufen, sind mit Videos und Anleitungen angereichert und sollen den Umgang mit der ARION G auch für ungeübte Bediener wesentlich vereinfachen.
Nachhaltige Konstruktion
Ein Großteil der Umweltbelastung entsteht bei Werkzeugmaschinen während des Betriebes. Daher wurde die ARION G unter besonderer Berücksichtigung der Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks während des Betriebs konzipiert. Neben dem Einsatz automatisierten Energiesparfunktionen verzichtet die ARION G – wie übrigens alle aktuellen Maschinen von Zayer — weitestgehend auf den Einsatz von Verbrauchsmaterialien